Dein Kind will nicht ins Bett gehen, weigert sich das Zimmer aufzuräumen oder hört nicht auf, durch die Wohnung zu rennen – Kommt dir etwas davon bekannt vor? Solche Situationen enden in vielen Familien häufig in Streit. Eine aufgeheizte Stimmung, unangenehme Gefühle wie Wut und manchmal auch Schimpfworte sind die Folge.
Streit und Konflikte sind ganz normal. Damit es nicht laut endet, kannst du versuchen, einen Streit mit deinem Kind mit einem Spiel zu lösen. Wir haben für dich 7 Spiele zusammengesucht, mit denen du einen Streit lösen kannst.
1. An-/Aus-Knopf
Obwohl du schon einmal “Stopp” gesagt hast, hört dein Kind nicht auf, die Spielsachen durch die Wohnung zu werfen? Vielleicht ist sein Aus-Knopf defekt.
Bei diesem Spiel tust du so, als würdest du einen Ausschalter für das Verhalten am Körper deines Kindes suchen. Du kannst auch mehrfach an einer Stelle drücken (z.B. am Ohr), ohne, dass etwas passiert – in diesem Fall wäre der Aus-Knopf kaputt und müsste repariert werden.
Das Spiel lässt sich auch umkehren, wenn du möchtest, dass dein Kind mit etwas anfängt. In diesem Fall suchst du nach einem An-Knopf.
2. Absurde Weltanschauung
Wenn dein Kind sagt: “Ich will nicht ins Bett gehen”, spielst du bei diesem Spiel einfach einmal mit – natürlich in übertriebener Form.
Aus einem “Ich will nicht ins Bett gehen”, wird dann ein “Wir gehen alle nie wieder schlafen und leben in einer Welt ganz ohne Schlaf”. Du kannst hier kreativ werden und deine absurde Weltanschauung weiter ausbauen. Beziehe auch gerne dein Kind mit ein. Du kannst dein Kind beispielsweise Fragen, welche Vor- und Nachteile eine solche Welt hätte.
Dein Kind wird relativ schnell merken, dass es seinen Vorsatz etwas überdenken muss und lässt sich eher ohne laute Streiterei auf einen Deal ein.
3. Regeln, die zum Brechen da sind
Bleiben wir für dieses Spiel bei der Zubettgeh-Situation. Du kannst in so einer Situation auch Regeln aufstellen, die dein Kind anspornen, sie zu brechen z.B. “Du darfst heute zum Schlafen nur einen regenbogenfarbenen Schlafanzug anziehen”
Dieses Spiel lenkt von dem eigentlichen Problem habt und schenkt deinem Kind die Oberhand. Es weiß, dass es so einen Schlafanzug nicht besitzt und fühlt sich stark und klug dabei, die Regel von dir zu brechen. Vor allem, wenn du all deine Schauspielkünste ausspielst und das Brechen der Regel nur unter großem Protest gewährst. Das Zubettgehen selbst ist dann kein großes Hindernis mehr.
4. Streit-Theaterstück
Apropos Schauspielkünste: Wie wäre es mit einem Theaterstück bei einem Streitthema? Wenn beispielsweise die Hausaufgabensituation aufgrund fehlender Konzentration immer wieder zu Auseinandersetzungen führt, bastel daraus ein Schauspiel.
Die Hausaufgaben können z.B. eine rätselhafte Schatzkarte sein, die Aumio auf seiner Reise durch das Weltall gefunden hat. Wenn dein Kind eine Aufgabe löst, bringt es Aumio damit Stück für Stück auf der Karte voran. Was sich wohl am Ende hinter dem Schatz verbirgt?
Ein Schauspiel lockert nicht-gemochte Situationen auf und gibt selbst langweiligen Hausaufgaben einen lustigen Twist. Deiner Fantasie und der Fantasie deines Kindes sind dabei natürlich keine Grenzen gesetzt.
5. Lustige Wut-Wörter
Laut zu schimpfen oder zu fluchen kann ein Ventil sein, wenn man gerade wütend ist. Allerdings können Schimpfwörter Erwachsene wie auch Kinder in einem Streit kränken. Denke dir deshalb mit deinem Kind neue Wut-Wörter aus, die eher lustig statt gemein sind.
Wie wäre es z.B. mit “Du matschige Banane”, “Du kaputter Blumentopf” oder “Du platter Fahrradreifen”. Sicherlich fangen du und dein Kind schnell an zu lachen, wenn ihr euch diese Worte an den Kopf werft – und die erste Wut ist schnell verflogen.
6. Nieselt es noch oder regnet es schon?
Mit diesem Spiel kannst du einen Streit mit deinem Kind bildhaft darstellen und greifbar machen. Wenn du bemerkst, dass du und dein Kind aneinander geraten, stelle einfach die Frage: “Nieselt es noch oder regnet es schon?”
Es gilt: Je stärker der Regen, desto unangenehmer findet man den Streit und desto unwohler fühlt man sich. Diese Frage kann dir helfen, die heiße Phase des Streits zu beenden. Du kannst dann gemeinsam mit deinem Kind überlegen, was ihr tun könnt, damit wieder die Sonne scheint.
7. Die Kissenschlacht entscheidet
Nach einem sehr anstrengenden Tag kommt dein Kind womöglich gereizt und murrig nach Hause. Bevor ein Streit an so einem Tag eskaliert, kannst du die angespannte Stimmung mit einer Kissenschlacht lösen.
Mit einer Kissenschlacht kann dein Kind Frust und unangenehme Gefühle verarbeiten. Das Kämpfen steht dabei nicht im Vordergrund, sondern das Lachen. Achte deshalb darauf, dass sowohl du als auch dein Kind sich wohlfühlen. Besonders befreiend kann so eine Kissenschlacht sein, wenn man sich seiner Rolle authentisch hingibt und z.B. theatralisch zu Boden fällt.
Warum streiten wir überhaupt?
Für einen Streit gibt es ganz verschiedene Gründe. In der Regel ist es so, dass du und dein Kind im Moment unterschiedliche Bedürfnisse haben, die nicht zusammenpassen. Wenn es dann noch stressig wird (z.B. weil du dein Kind zur Schule fahren willst, aber dein Kind nur trödelt), kann es schnell einmal zu einem Streit kommen.
Regeln für deine spielerischen Streit-Lösungen
Sich bei einem Streit mit deinem Kind noch ein Spiel auszudenken, klingt in deinen Ohren vielleicht nach noch mehr Stress. In der Regel ist jedoch das Gegenteil der Fall. Durch das Spiel lockerst du den Streit und damit auch die angespannte Stimmung auf. Statt aufeinander einzureden, könnt ihr so gelassen bleiben und euch sogar näher kommen.
Du kannst dich hierbei an verschiedenen Ideen und Szenarien austoben. Versuche dabei auf 3 Dinge zu achten:
- Im Spiel solltest du dich nicht über dein Kind, dessen Bedürfnisse oder Gefühle lustig machen.
- Achte genau darauf, ob deinem Kind das Spiel gefällt und breche es ab, falls es sich dabei nicht wohlfühlt.
- Spiele sind eine Herangehensweise bei Streit und Konflikten. Sie sollen gemeinsame Gespräche und andere Lösungen jedoch nicht ersetzen, sondern ergänzen.
Gemeinsam zur Ruhe kommen
Manchmal hast du vielleicht einfach keinen Kopf dafür, dir bei einem Streit mit deinem Kind ein Spiel auszudenken. Das ist ganz normal. Es gibt glücklicherweise noch mehr, was du tun kannst, um aufgeheizte Gemüter wieder zu beruhigen und Streitereien zu beenden.
Eine Möglichkeit wäre es beispielsweise, ein paar tiefe Atemzüge zu nehmen – entweder allein oder gemeinsam mit deinem Kind. Du kannst auch versuchen, einen Perspektivenwechsel anzuregen.
Aumio bietet dir und deinem Kind die Möglichkeit, mit der folgenden Übung die Perspektive des anderen zu verstehen:
- Miteinander reden
Ein Streit lässt sich auf viele Arten lösen – ein Spiel ist dabei auf alle Fälle die lustigste Art. Also: Keep calm and play. Wir versprechen, es macht nicht nur deinem Kind Spaß.