Schlaf ist für viele Eltern das Nr. 1-Problemthema: Das Kind kann abends nicht alleine einschlafen, wird ständig in der Nacht wacht und als Elternteil selbst ist man auch einfach nur noch müde. Eltern sehnen sich nach einer ruhigen Nacht und, dass ihr Kind problemlos und am besten alleine einschläft.
Wir zeigen dir heute, warum das nicht so einfach ist, was funktionieren kann und warum du dir trotz allem keinen Druck machen musst.
Kinder und ihren Schlaf verstehen
Erwachsene haben in der Regel einen funktionierenden Wach-Schlaf-Rhythmus, der bestimmt, wann wir aufstehen und schlafengehen. Bei Kindern muss sich dieser Wach-Schlaf-Rhythmus zunächst in den ersten Lebensmonaten entwickeln. Deswegen kann sich in dieser Zeit auch jeden Tag etwas ändern: Vielleicht schläft dein Baby sonst die halbe Nacht ruhig durch und auf einmal schläft gar nicht mehr.
Es dauert in der Regel bis zu 2 Monate, manchmal aber auch noch länger, bis dein Kind einen regelmäßigen Wach-Schlaf-Rhythmus entwickelt hat. Das ist von Kind zu Kind verschieden. Leider kannst du hier gar nicht viel machen außer abzuwarten. Es gehört zur Entwicklung deines Kindes dazu. Mit regelmäßigen Routinen, z.B. Spaziergängen an der frischen Luft, kannst du den Prozess etwas unterstützen.
So viel schläft ein Kind im Durchschnitt
- 0 – 3 Monate: 14 – 17 Stunden
- 4 – 11 Monate: 12 – 15 Stunden
- 1 – 5 Jahre: 10 – 14 Stunden
- 6 – 13 Jahre: 9 – 11 Stunden
Warum Schlaftrainings umstritten sind
Viele Eltern wünschen sich, dass ihr Kind schnell alleine einschlafen kann. Inzwischen gibt es viele Methoden, die dabei helfen sollen. Das bekannteste Schlaftraining ist dabei wohl die Ferber-Methode: Hier wird dein Kind im müden, aber wachen Zustand ins Bett gelegt und nach eurem üblichen Abendritual verlässt du das Zimmer. Falls dein Kind weint, kehrst du in größer werdenden Zeitabständen ins Zimmer zurück, nimmst es dabei aber nicht auf den Arm.Auf diese Weise soll dein Kind lernen, alleine einzuschlafen. Erfahrungsberichte und Studien legen nahe, dass das auch kurzfristig funktioniert. Dennoch steht diese Methode stark in der Kritik, weil man das Kind statt sofort zu trösten mitunter minutenlang weinen lassen soll.
Einer Studie nach hat die Methode langfristig weder Vor- noch Nachteile was Schlafprobleme oder die Bindung des Kindes zu Eltern betrifft. Kurzfristig sorgt die Ferber-Methode jedoch für eine Menge Stress sowohl beim Kind als auch bei den Eltern.
Kinder sind es nicht gewohnt, alleine zu schlafen. Das hat auch einen evolutionsbiologischen Sinn: Sie sind völlig hilflos, wenn sie auf sich allein gestellt sind. Vor allem im Säuglingsalter bedeutet es daher nicht unbedingt, dass dein Kind sich selbst beruhigt hat, wenn es aufhört zu weinen. Es kann auch aufgegeben haben, weil niemand auf sein oder ihr Rufen gekommen ist.
Wir von Aumio finden, dass Kinder auch nachts ein Recht auf Trost und Bindung haben. Deshalb würden wir von klassischen Schlaftrainings abraten.
Kinder lernen schlafen – in ihrem Tempo
Die Studie zu Langzeiteffekten der Ferber-Methode zeigt eben auch: Es gibt bei Kindern nach 5 Jahren keine Unterschiede im Schlafverhalten, ganz egal, ob ein Schlaftraining gemacht wurde oder nicht. Kinder lernen irgendwann von selbst, alleine einzuschlafen. Das bedeutet für dich: Du kannst auch bei deinem Kind bleiben und es trösten, falls es beim Einschlafen weinen sollte und du dich damit wohler fühlst.Kinder brauchen jedoch Zeit zum Lernen – auch beim alleine einschlafen. Wenn du gerade versuchst, deinem Kind beizubringen, alleine im Zimmer zu schlafen, wird das vermutlich nicht sofort problemlos klappen – und das ist ganz normal. Versuche dir hier, keinen zusätzlichen Druck zu machen, das macht das ganze nur noch schwieriger.
Wir haben drei Tipps für dich und dein Kind, die den Weg für dein zum Alleine einschlafen etwas leichter machen:
1. Der Tag macht den Abend
Wenn dein Kind außerdem tagsüber Sorgen hat, schläft es am Abend vermutlich nur schwer ein. Grübelattacken sind ziemliche Wachhalter, das hast du vielleicht selbst schon erlebt. Versuche deshalb da zu sein, wenn dein Kind unangenehme Gefühle oder Ereignisse erlebt. Rede mit deinem Kind oder tröste es, damit es sorgenfrei zu Bett geht.
2. Ein sicherer Platz
Macht daraus einen Platz, wo dein Kind zur Ruhe kommt. Das bedeutet auch, dass im Bett nicht unbedingt getobt oder gespielt werden sollte. Außerdem sollte dein Kind nie zur Strafe ins Bett geschickt werden. Sonst fühlt sich für dein Kind das Schlafen selbst wie eine Strafe an.
3. Rituale schaffen Sicherheit
Ein Einschlafritual besteht aus entspannten Aktivitäten, die dein Kind auf das Einschlafen einstimmen, z.B. das Vorlesen einer Geschichte oder das Hören einer Aumio-Fantasiereise im Bett. Geschichten und Fantasiereisen sind eine tolle Möglichkeit, da sie den Kopf am Abend von Grübeleien abhalten. Fantasiereisen und Einschlafmeditationen enthalten außerdem entspannende Elemente wie Atemübungen, die den Körper zur Ruhe bringen und so das Einschlafen leichter machen.
Einschlaf-Meditationen und Fantasiereisen für jedes Alter
In der Aumio-App findest du die passende Einschlafbegleitung für jedes Kind – ganz egal, wie alt es ist. Mit Aumio schlafen Kinder in der Regel auch schneller ein – bis zu 37 Minuten. Du findest dort eine große Auswahl an:- entspannenden Klängen, die jedes Kind beruhigen
- Einschlaf-Meditationen mit Reimen, mit denen Kinder im KiTa-Alter zur Ruhe kommen
- Fantasiereisen in galaktische Welten, die Schulkindern in den Traum begleiten
Wie schaffe ich es, dass mein Kind alleine einschlafen kann? Die Antwort: Es braucht etwas Zeit – und das ist okay. Aber mit Routinen und Einschlafritualen kannst du das Schlafengehen für dein Kind am Abend leichter machen. Geschichten, Klänge oder Fantasiereisen helfen deinem Kind, am Abend zur Ruhe zu kommen und wohlig einzuschlafen. Wir wünschen euch eine gute Nacht! ⭐️